TheaimsoftheCouncilofEuropeincludethedevelopmentofdemocraticcitizenshipin Europethrough
– respectfordiversityofculturesandwaysoflife;
– theprotectionandpromotionoflinguisticandculturaldiversity; – thedevelopmentofplurilingualismasalife-longprocess;
– thedevelopmentofthecapacityforindependentlanguagelearning;transparencyand coherence in language learning programmes; – the clear description of language competenceandqualificationsinordertofacilitatemobility.
AEuropeanUnionCouncilResolution(November2001)recommendedtheuseofa document setting up systems of validation of language competences: A Common EuropeanFrameworkofReference.
The Framework provides a basis for the mutual recognition of language qualifications,thusfacilitatingmobility.Itisincreasinglyusedinthereformofnational curricula.TheFrameworkdescribesthecompetencesnecessaryforcommunication,the relatedknowledgeandskillsandthesituationsanddomainsofcommunication.
One of the aims of the Common European Framework is to help partners to describethelevelsofproficiencyinordertofacilitatecomparisonsbetweendifferent systemsofqualifications.Thesesixlevelsarebasedontheclassicdivisionintobasic, intermediateandadvanced.
BasicUser:A1andA2 IndependentUser:B1andB2
ProficientUser:C1andC2 Sucha
”GlobalScale“provideteachersandcurriculumplanners withorientationpoints.BasedonthisFrameworkistheEuropean LanguagePortfolio(ELP)whichconsistsofthefollowing3parts: LanguagePassport
ThePassportsectionprovidesanoverviewoftheindividual’s proficiencyindifferentlanguagesatagivenpoint.
LanguageBiography
TheLanguageBiographyencouragesthelearnertostatewhathe/ shecandoineachlanguageandtoincludeinformationonlinguistic
–Mehrsprachigkeit– Referenzrahmen–”Sprachenportfolio“ ヨーロッパの言語政策
JürgenLenzko
ユルゲン・レンツコ
andculturalexperiencesgainedinandoutsideformaleducationalcontexts. Dossier
TheDossieroffersthelearnertheopportunitytoselectmaterialstodocumentand illustrateachievementsorexperiencesrecordedintheLanguageBiography.
TheELPremainsthepropertyofthelearner.Itvaluesthefullrangeofthelearner’s languageandinterculturalcompetenceacquiredwithinoroutsideformaleducation, thushelpingtopromotelearnerautonomy.TheELPencourageslearnerself-assessment combinedwithteacherassessment.
1.Vorbemerkungen
DasZusammenwachsenEuropabietetvielenMenschendieChancefürberuflichenAufstieg durchMobilität.BeivielenEuropäernwächstaberauchdieAngstvorderGlobalisierungund ihren Folgen, Fremdenfeindlichkeit und der Rückfall in einen extremen Nationalismus entwickelnsichzueinemHaupthindernissdereuropäischenMobilitätundIntegration.Aus diesem Grunde fördern die politischen Institutionen der Europäischen Union und des Europarates das Lernen von Fremdsprachen als ein Mittel zur gesellschaftlichen grenzüberschreitendenUnion.SichtbarsterAusdruckdavonwardasEuropäischeJahrder Sprachen.
2.MehrsprachigkeitalspolitischesZiel
Ein bildungspolitisches Ziel ist es, die Vielfalt der Sprachen und Kulturen in Europa als wertvollengemeinsamenSchatzzuvermitteln,dergeschütztundentwickeltwerdensoll.Im MittelalterwarMehrsprachigkeitdieNorm,erstdasEntstehenvongrößerenNationalstaaten führte zur Einsprachigkeit. Nur47ProzentderEU-BürgerinnenundBürgerglauben,eine Sprache gut genug zu sprechen, um sich darin unterhalten zu können,41Prozentkönnen überhauptkeineFremdsprache.BeikleinerenNationenistMehrsprachigkeitnachwievordie Regel,z.B.NordeuropaunddenNiederlanden.
Das Lernziel Mehrsprachigkeit führt zu einem grundsätzlichen Wechsel der Ziele und MethodendesFremdsprachunterrichts.ZielistnichtmehrdieBeherrschungvoneiner,zweioder vielleichtdreiSprachen,vondenenjedeisoliertgelernt.Der‘idealeMuttersprachler’wirdauch nichtmehralshöchstesVorbildbetrachtet.Vielmehrwirdangestrebt,dassdieLernendenein sprachlichesRepertoireentwickeln,indemallesprachlichenFähigkeitenihrenPlatzhaben.
EinpolitischmotiviertesZielderEuropäischenUnionunddesEuroparatsistes,dass europäischeBürgernebenderMutterspracheüberKenntnisseinzweiweiterenmodernen
FremdsprachenalsMindestqualifikationverfügensollen.
3.SchuleundMehrsprachigkeit
DieSchulenmüssenvordiesemHintergrundCurriculaentwickeln,diedrittenundweiteren FremdsprachenmehrRaumgebenalsbisher.Dabeimussauchkonzeptionellumgedachtwerden, umechteMehrsprachigkeitzufördern.SprachenvielfaltistmitlangjährigenKursenineiner Sprachenichtzuerreichen:SechsodergarachtJahreEnglischunterrichtundindieserZeitkeine Gelegenheit,andereSprachenzulernen,sindeinverfehltesKonzept.
Entwickeltwerdenmüssenkürzere,intensiveLernangebote,dieergänztwerdendurch LernangeboteaußerhalbdesFremdsprachenunterrichtswiezumBeispielfremdsprachliche Clubs,Tandem-Lernenusw.
NichtjedeSprachemussvonallenLernendenvollständiggelerntwerden.Indereinen Sprache ist es vielleicht ausreichend, zu verstehen, in einer anderen wäre das Ziel, die Sprechfertigkeitzuentwickeln.DaserfordertdifferenzierteCurriculaundLehrkräfte,dieinder Lagesind,fürverschiedeneZielsetzungenundLernendeAngebotezuentwickeln.DieLehrenden müssenauchaufeinenfalschenPerfektionismusverzichten.ZieldesFremdsprachenunterrichts solltenTeilkenntnisseinmehrerenSprachenseinundnichtPerfektionineinerSprache.Dieseist ohnehinnichtzuerreichen,auchnichtfürMuttersprachler.
DarausergebensichfolgendedidaktischeFragestellungen:WiekannmanimUnterrichtdie KompetenzeninbereitsgelerntenSprachennutzenfürdasLernenweitererSprachen?Welche RollenspieltdieMehrsprachigkeit?DurchdieMigrationsbewegungeninEuropawerdenimmer mehrMenschenzumindestpartiellmehrsprachig.
4.EuropäischerReferenzrahmen
ImAuftragdesEuroparateswurdeeinRegelwerkentwickelt,dasversucht,aufdieseFragen Antwort zu geben. Der Rat für kulturelle Zusammenarbeit in Europa hat eine lange sprachenpolitischeTradition,diedemFremdsprachenunterrichtinEuropawichtigeImpulse gaben,wiez.B.ThresholdLevel(1975)(KontaktschwelleDeutsch).
DerReferenzrahmengibtkeineMethodenvor,sondernistvorallemeineBeschreibungvon Kompetenzniveaus.Erversuchtdabei,aufdiefolgendenFragenAntwortenzugeben:
WersinddieLernendenundwozuwerdensieihreSprachkenntnisseverwenden? Wasmüssensielernen,umdieZielsprachezumErreichendieserZieleeinzusetzen?
ÜberwelcheKenntnisse,FertigkeitenundErfahrungenverfügenihreLehrenden?
DieBeschreibungderKompetenzniveauserfolgtentsprechendderklassischenAufteilungin Grund-,Mittel-undOberstufe,dieinderTerminologiedesReferenzrahmenswiefolgtbenannt werden:
A:ElementareSprachverwendung B:SelbstständigeSprachverwendung C:KompetenteSprachverwendung
DieKategorienwerdenjeweilsinzweiUntertypenaufgeteilt,sodasssich6Kompetenzniveaus ergeben,vonA1bisC2.
FürdasNiveauA1ergibtsichinderRubrik:
”AllgemeineSprachverwendung“diefolgende Beschreibung:
”Kannvertraute,alltäglicheAusdrückeundganzeinfacheSätzeverstehenundverwenden,die aufdieBefriedigungkonkreterBedürfnissezielen.Kannsichundanderevorstellenundanderen LeutenFragenzuihrerPersonstellen–z.B.wosiewohnen,wasfürLeutesiekennenoderwas fürDingesiehaben–undkannaufFragendieserArtAntwortgeben.KannsichaufeinfacheArt verständigen,wenndieGesprächspartnerinnenoderGesprächspartnerlangsamunddeutlich sprechenundbereitsindzuhelfen“.
DieDeskriptorenwurdenineinemSchweizerProjektvalidiert.
Mehrsprachigkeitwirdsprachpolitischalserstrebenswertangesehen,faktischdominiertdie englische Sprache aber über alle anderen. Um der
”Mehrsprachigkeit“zu ihrem Recht zu verhelfen,gibtesverschiedeneForschungsprojekte,vondenenhiernurdiefolgendengenannt seinsollen:Projekt
”DeutschnachEnglisch“,dasimRahmendesProjekts
”Synergieeffektebeim Sprachenlernen“vomGoethe-Institutgetragenwird.ÄhnlichesfindetmanfürdieRomanischen SprachenimFrankfurt-GießenerProjekt
”EuroComRom“ –EuropäischeKommunikationinden RomanischenSprachen–bzw.inArbeitenzurMehrsprachigkeit.
DerReferenzrahmenkannfürÜberschaubarkeitundVergleichbarkeitbeiPrüfungenund Qualifikationen,beiKursangebotenundLernzielen,beiLehrmaterialienundMedienangeboten sorgen,wennerinseinengrundsätzlichenZielenakzeptiertundnichtnurals
”Steinbruch“zur ErstellungvonLehrmaterialiengenutztwird.
5.EuropäischePortfoliofürSprachen(EPS–Pilotprojekte)
DasEuropäischePortfolioderSprachenisteinInstrument,dasdieFähigkeiten,sichineinem mehrsprachigenEuropazuverständigendokumentiert,sodasssieauchinanderenLändern
verstandenundakzeptiertwerden.
DarausresultierenneuePrioritätenfürZiele,InhalteundMethodendesSprachenunterrichts, wie die funktionale Verbindung von sprachlichem und interkulturellem Lernen oder die NeubewertungvonLern-undArbeitstechniken,diedenTransfervoneinerSpracheaufweitere SprachenunterstützenunddieFörderungvonTeilkompetenzen.
JedeSchulesolltedieRegelnfürdieArbeitmitdemEPSinihremCurriculumingeeigneter WeiseintegrierenunddabeifolgendePunkteberücksichtigen:
DasEPSsolldasSprachenlernenderSchülerinnenundSchülervonKlasse5anbiszumEnde derSchulpflichtbegleiten.InderKlasse10wirddieArbeitmitdemSprachen-Passzunehmend wichtig für den weiteren Bildungsweg. Die Schülerinnen und Schüler müssen jetzt ihre sprachlichenFähigkeitenselbsteinschätzen.DazumussdieSelbstevaluationgeprobtundmit denFachlehrernabgestimmtwerden.
Zwischen1997und2000istdasEPSin15MitgliedstaatendesEuroparatserprobtworden. DiePilotprojekteumfasstenSchulen,HochschulenundInstitutionenderErwachsenen-bzw. Weiterbildung. Insgesamt waren mehr als30.000Lernendeund1.800Lehrkräfteander internationalenErprobungbeteiligt.DieErgebnissewarenweitgehendpositivundermunterten zueinemweiterenEinsatzdesESP.FürdieLernendenwerdendieseallgemeinenFestlegungen konkretisiertinderFormdesEuropäischenSprachenportfolios(ELPoderESP).Damitkönnen LernendeihreFortschritteinmehrsprachigerKompetenzdokumentieren,indemsiealleArten vonLernerfahrungeninzahlreichenSprachenfesthalten.
NachVorstellungdesEuroparatsbestehtdasPortfolioausdreiTeilen:
1.Sprachenpass(ÜberblickübererworbeneSprachenunderreichteKompetenzniveaus); 2.Sprachenbiografie(GeschichtedeseigenenSprachenlernens,interkulturelleErfahrungen, SelbsteinschätzungzueinzelnenKompetenzbereichen);
3.Dossier(SammlungpersönlicherArbeiten).
DasEPSistbesonderspopulärinGroßbritannien,NordeuropaunddenNiederlanden.Neben der Transparenz der Qualifikationen werden vor allem eine Objektivierung der BeurteilungsformenunddiepositivenErfahrungenbeiderFörderungdesautonomenLernens gelobt.
6.ModellefrühenFremdsprachenlernens
DasEPSwirdbereitsinGrundschulenerprobt.KindergartenundGrundschulehabeneine besondereVerantwortungfürdasFremdsprachenlernen,dennsielegendasFundamentzum
weiterenLernenundöffnenKinderneinePerspektiveaufdieeigeneunddiefremdeWelt.Sie erreichendasdurchdengesamtenSprachunterricht,derausdemUnterrichtindeutscher Sprache,demUnterrichtineinerFremdspracheundbeivielenKindernauchausdemUnterricht inderHerkunftssprachebesteht.DerFremdsprachenunterrichtinderGrundschulebeginnt spätestensinderKlasse3mitnormalerweisezweiWochenstunden.
DashessischeGrundschulprojektMeinSprachenportfolioisteineKonkretisierungdes EuropäischenPortfoliosderSprachen.UnterdenStichwort
”InzweiSprachenlernen“werden mitverschiedenenUnterrichtsmodellenErfahrungengesammelt.AneinigenSchulenwirdz.B. ab Klasse1sowohlinDeutschalsauchinFranzösischbzw.Italienischgelernt(partielle Immersion),wobeidieFremdspracheauchArbeitsspracheist.InanderenModellenwirdEnglisch bereitsabKlasse1unterrichtet.
MeinSprachenportfoliosollGrundschülerdazubefähigen,sichselbsteinzuschätzen. FernersollesdasweitereLernenauchimSinnedes
”LebenslangenLernens“erleichtern.Das PortfolioistkeinZeugnis,sonderneineArtTagebuch,dasdenKinderngehörtundvonihnen gestaltetwird.
DasSprachenportfoliohatfolgendedreiTeile:(cf.Appendix) 1.Ichübermich(Sprachenpass)
Ichübermich
Sprachen,dieichverstehenundsprechenkann 2.Wasichschonkannundwieichlerne(BilanzzumLernstand)
Wasichschonallesin_______verstehenkann InderSchule.Alleswasichverstehenkann
InderSchule.Alleswasichin_________schonsagenkann Daskannichallessagenundfragen
DieseWörterkenneichauchnochin_________ WieichmeineSprachenlerne
3.DieSchatztruhe(Dossier)
MeineschönstenArbeiteninmeinenSprachen.
7.FremdsprachenunterrichtinderSekundarstufe
DerFremdsprachenunterricht,derinderPrimarstufebegonnenhat,wirdinKlasse5,alsoder Sekundarstufefortgesetzt.DerUnterrichtindererstenFremdspracheorientiertsichandemZiel derBerufs-bzw.Studierfähigkeit.
Mittelfristig soll allen Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I eine zweite Fremdsprache angeboten werden. Dies setzt für die Schülerinnen und Schüler einen handlungsorientiertenUnterrichtvoraus.
FürdieKurseinderdrittenFremdspracheanGymnasienundGesamtschulenwerdenklare Profileempfohlen.DadurchsollendieSchülerbereitsamEndederSekundarstufeIsprachlich handlungsfähig sein. Sie müssen damit nicht für jede Fremdsprache wieder die gleiche inhaltlicheProgressiondurchlaufen.AlleSchülerinnenundSchülerinderSekundarstufeI müssenwenigstensvierJahreEnglischlernen.
FremdspracheninderSekundarstufeII
DasReferenzniveau,mitdemGrund-bzw.Leistungskurseabschließensollen,wäreunterBezug auf den GemeinsameneuropäischenReferenzrahmen festzulegen. Über folgende FestlegungenbestehtweitgehendKonsens:
Grundkurs1.FremdsprachemiteinemProfilaufB2, LeistungskursaufC1
EntsprechendeVereinbarungenwerdenfürdiezweiteundweitereFremdsprachenangestrebt. WährendderSchulzeitkannniemanddenspäterenlebenslangenBedarfanSprachkennt- nissenvorhersagen.DeshalbmussderSprachunterrichtauchaufdaslebenslangeSprachenlernen vorbereitenundMethodenundWerkzeugefürdasLernenneuerSprachenundfürdiespätere AktivierungvonSprachenvermitteln,diewährendderSchulzeitgelerntwurden.
8.BilingualerUnterricht
Ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Förderung der Mehrsprachigkeit ist der sogenannte
”bilingualeUnterricht“,deranvielenSchuleninDeutschlandTraditionhat. DerBegriff
”bilingual“beschreibteineweitgehendgleichgewichtigeBeherrschungvonzwei Sprachen.DiesesIdealerreichenjedochnurwenigebilingualeSprecherinnenundSprecher.Man bezeichnetdeshalbjemandenauchdannalsbilingual,wenner/siezweiSprachenmithoher,aber auchunterschiedlicherKompetenzverstehtundspricht.
”Bilingualer Unterricht“erfolgt also in zwei Sprachen und es werden auch Teile des FachunterrichtsinderFremdspracheerteilt.ErumfasstaucherweiterteFremdsprachen- angebotewiez.B.Unterrichtssequenzen,indenendieFremdsprachealsUnterrichtssprache verwendetwird,oderfremdsprachigeProjekteundArbeitsgemeinschaften.
SchulenmitbilingualenAngebotenbenutzendieFremdspracheinausgewähltenFächern zunehmendalsUnterrichtssprache,sodassdieSchülersichgezieltüberKulturundLebensweise
des Partnerlandes informieren, sie besser verstehen und so zum Mittler zwischen unterschiedlichenMuttersprachenwerdenkönnen.
DieAnfängederbilingualenUnterrichtsangebotegehenzurückindiefrühensiebzigerJahre. In der Bundesrepublik gibt es inzwischen über350SchulenallerSchulformenmiteinem bilingualen Angebot in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Neugriechisch, Niederländisch,Polnisch,Russisch,SpanischundTschechisch–mitweitersteigenderTendenz.
GrundsätzlichrichtetsichdasbilingualeAngeboteinerSchuleanalleSchülerinnenund Schüler.DieTeilnahmeerfolgtaufAntragderEltern.DieAnzahlderUnterrichtsstundenpro WocheinderFremdspracheerhöhtsichfürdiebilingualenLerngruppenindenKlassen5und6 umzweiWochenstunden,d.h.vonfünfaufsiebenWochenstunden.Durchdenerweiterten FremdsprachenunterrichtwerdendieSchülerinnenundSchülerinderKlasse7indenbilingualen Sachfachunterrichtvorbereitet.
InderOberstufekanneinbilingualesSachfachalsGrundkursbiszumAbiturgelerntwerden, indemeineschriftlicheodermündlicheAbiturprüfungabgelegtwird.DieFremdsprachewirdals Leistungskursweitergeführt.AneinigenGymnasienz.B.inNordrhein-Westfalenistdankeines deutsch-französischen Kooperationsprogramms der Erwerb der deutschen allgemeinen HochschulreifeunddesfranzösischenBaccalauréatmöglich,sodassAbsolventeninbeiden Ländernstudierendürfen.
EvaluationenvonbilingualenSchulversuchenzeigten,dassdieschriftlichenLeistungennicht deutlich besser sind als in den
”normalen“Klassen. Die Kommunikationsfähigkeit in der Fremdspracheistabersignifikanthöher.DieSchülersindkommunikativer,ihrHörverstehenist größerundauchimLesenzeigensiebessereLeistungenalsSchülerderRegelklassen.
Die Fremdsprache als Arbeitssprache wird zunehmend populärer, wobei kürzere UnterrichtssequenzenüberinteressierendeThemeninderFremdspracheeingeplantwerden. DabeikönnenweitereFächerundauchweitereSprachenindasProgrammintegriertwerden. WeitergehörenArbeitsgemeinschafteninderFremdspracheundfächerübergreifendeProjekte zudiesemModell.HierbeiwerdenauchaußerunterrichtlicheAktivitätenindenUnterricht integriert.SchulischeBildungmussalsoSelbstständigkeitundSelbstverantwortungderSchüler durchgeeigneteVerfahrenundLernmittelunterstützen.Sieermöglichtes,dassdieLernenden mitderneuenSpracheexperimentieren,RegelnentdeckenunddiesefüreigeneKommunikation erproben.DieFehler,diesieindiesemProzessmachen,sindfürdenweiterenLernwegnützlich. Sprachen lassen sich am besten in komplexen und authentischen Situationen lernen. ProjektunterrichtkommtdiesemZielrelativnah,ebensorealeundvirtuelleAuslandskontakte, AustauschprogrammeundKlassenpartnerschaften,internationaleBetriebspraktikaundSchul-
undStädtepartnerschaften.
9. Lehrerprofileund-ausbildung
WennmöglichsollenmuttersprachlicheLehrkräfteindenUnterrichtintegriertwerden,vorallem durchdenEinsatzvonFremdsprachenassistentinnenund-assistentenimRahmenverschiedener Austauschprogramme.AneinigenUniversitätenwirdeinZusatzstudiumfürdenbilingualen UnterrichtimRahmendesLehramtsstudiumsangeboten.ZurFortbildungderLehrkräftewerden auchgrenzüberschreitendeVeranstaltungenangeboten.
SprachlehrersollenwährendeineslängerenberufsvorbereitendenAuslandsaufenthaltesihre eigeneMehrsprachigkeitunddieFähigkeitzurinterkulturellenKommunikationentwickeln.Erst dann verfügen sie selbst über diejenigen Fähigkeiten, die sie von ihren Schülerinnen und Schülernerwarten.Dassindz.B.dieFähigkeit,sichindreiEU-Sprachenzuverständigenund sich in Europa kulturell, politisch, ökonomisch und historisch zurechtzufinden (
”Europa- Kompetenz“).
StudierendemitdemZielLehramtfürdieGrundschulesolltenmindestensdiefolgenden SprachkenntnissevorBeginndesFachstudiumshaben:Interaktionsfähigkeit(Sprechen,Hören) undLesenmindestensdasReferenzniveauB2(SchreibenmindestensB1).ZukünftigeLehrerfür dieanderenSchultypensolltenmindestensfolgendeNiveauserreichen:C1(fürSchreibenB2). AlsAbschlussprofilesolltendieStudierendenfürdasLehramtanGrundschulendasNiveauC1 (Interaktion,Lesen)bzw.B2(Schreiben)erreichen,StudierendefürdasLehramtanGymnasien C2(SchreibenC1).
10.Fazit
DasEuropäischeJahrderSprachen(2001)hatzueinerIntensivierungderDiskussionüberdas FremdsprachenlerneninEuropageführt.EineSensibilisierungfürdieNotwendigkeitweitere SprachenaußerEnglischzulernenistdurchdieForderungnachMehrsprachigkeiterreicht worden. Europaweite Dokumente wie der
”Europäische Referenzrahmen“und das
”Sprachenportfolio“stärken die vielfältigen Bemühungen um eine Verbesserung des FremdsprachenunterrichtsundtragenzurFörderungderMobilitätbei,dieeinewesentliche VoraussetzungzurIntegrationEuropasbildet.
Weiterführende Literatur
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WeilburgerErklärungMehrsprachigkeitundEuropäischeDimensioninSchuleundErwachsenenbildung
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