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D i e P f l a n z e n w e l t d e r G e g e n d v o n N a g a s a k i i m 1 7 . J a h r h u n d e r t u n d d i e A r b e i t e n v o n K a e m p f e r u n d K a i b a r a - E k k e n .

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Academic year: 2021

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Die Pflanzenwelt der Gegend von Nagasaki im 17. Jahrhundert und die Arbeiten von

Kaempfer und Kaibara-Ekken.

Von

Kiyoshi Takeuchi.

Die ältere Literatur in europäischen Sprachen über den Zustand Japans von der Mitte des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ist, wie bekannt, äußerst spärlich. Seit dem ersten Besuch unseres Landes durch christliche Missionäre, vor Allem Pinto und Xavier, sind freilich von den katholischen Geistlichen eine Reihe von Berichten über Japan nach Europa gesandt worden. Aber schon bald, im Jahre 1639, erfolgte die völlige Ab- schließung Japans dem Auslande gegenüber, und die japanischen Inseln wurden für die Europäer zu einem rätselhaften und geheimnisvollen Lande, das sich der Beschreibung immer mehr entzog. Nur die niederländische Faktorei in Dezima-Nagasaki bildete jahr- hundertelang die einzige dürftige Verbindung zwischen Japan und Europa. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verstummt denn auch das Schrifttum über Japan fast ganz, um erst wieder um die Jahrhundertwende in den Arbeiten von Kaempfer und Charlevoix neu aufzuleben. Die Werke dieser beiden Gelehrten enthalten die ersten genaueren, wissenschaftlichen Angaben über Japan für die Zeit um 1700 und sind als solche von unschätzbarem Wert. Die Bücher von Kaempfer insbesondere zeichnen sich aus durch die treue Beschreibung seiner persönlichen Beobachtungen über Land und Leute während seines Aufenthaltes in Japan in den Jahren 1690-1692.

Unter den verschiedenen Aufzeichnungen Kaempfers ist namentlich der „ Katalog der in Japan einheimischen Pflanzen " als eine vortreffliche Arbeit anzuerkennen. Die in seinem Buch beschriebenen Pflanzen finden wir noch heute in der Gegend von Nagasaki alltäglich vor unseren Augen. Solche Pflanzen, wie im Folgenden erörtert worden wird, gedeihen immer noch in Feld, Wald und Wiese, im Garten oder auf den Bergen un- serer heimatlichen Insel Kyüsyü, dem südwestlichen Zipfel Japans, ganz so wie sie Kaempfer vor 250 Jahren hier beobachtet und liebevoll beschrieben hat. In diesem Sinne verdient der „ Katalog der in Japan einheimischen Pflanzen " von Kaempfer als ein für uns besonders ansprechendes Denkmal unserer Heimat hervorgehoben zu werden.

Dieser „ Katalog der in Japan einheimischen Pflanzen " bildet den 5-ten Faszikel von Kaempfers berühmtem Werk „ Amoenitatum .exoticarum politico- physico- medicarum fasciculi V, usw. 1712 ". Die anderen Faszikel sind der Schilderung der orientalischen Sitten gewidmet oder teilen allerlei wunderbare Neuigkeiten über unser Land mit, die

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2 Kiyoshi Tdkeuchi. 

nicht in den Rahmen dieser Abhandlung gehoren. Wir haben es hier nur mit dem 

Fasciculus V zu tun, dessen weiteres und eigenttimliches Verdienst darin zu erblicken ist,  daB diese Katalogisierung der Pflanzenwelt Japans in die Zeit vor Lj,m  ( 1707‑1778) fallt  und als solche ftir die vervaltnism Big frtihe Zeit, in der sie aufgestellt wurde, ziemlich  systematische und genaue Ergebnisse bietet. Kaempfers Leistung legte den Grund zu allen  nachfolgenden Forschungen tiber Japan und sein Pflanzenkatalog hat samtliche nachherigen  Besucher unseres Landes zu weiterem Studium tiber die Flora Japans angeregt. Die  bertihmten Werke von Thunberg und von Siebold fuBen namentlich auf den Arbeiten  ihres Vorgangers, Kdempfer. 

dffnet man den Fasciculus V von ,,Amoenitatum exoticarum ", so springt einem  in die Augen, mit welchem Erstaunen und mit welcher lebhaften Neugier. Kaempfer alle  die Pflanzen beschreibt, die ihm unter die Augen kommen. Nachdem in seinem Buc l  die Pflanzen zunachst in 5 Klassen eingeteilt werden, beschreibt er dieselben alsdann  in den einzelnen Klassen, wie mir scheinen will, in der Ordnung ihrer leichteren Zu‑

ganglichkeit. Die in der Gegend von Nagasaki allergew6hnlichsten Baume, Straucher,  Fruchte, Gemtise, Blumen usw. werden stets am Anfang jeder einzelnen Klasse erwahnt. 

So stehen zum Beispiel am Anfang der Klasse I : ,,Plantae vulgo dictae bacciferae 

& pruniferae " der ,, Kusnoki " (Kampferbaum, Cinamonum camphora, Nees. et Eberm.)  und der ,,Nagi " (Podocarpus Nagi, R. Br.). Der Kampferbaum ist ein gut wachsender,  hochstammiger Baum, der in unserer warmen Gegend von Japan auf den Bergen, in den  Tempelhainen usw. sehr haufig zu sehen ist. Der Nagi ist ein wohl nur in Japan oder  doch nur im Fernen Osten vorkommender Baum. Aber in unserer Gegend, besonders  in Nagasaki, ist er ein sehr gewohnlicher Gartenbaum. Bei fast jedem Hause kanri man  ihn in einer Ecke des Gartens stehen sehen. ‑ Am Anfang der Klasse 11 ist ferner zum  Beispiel die ,,Biwa" (eine Art von Mispel, Erysbotrya japonica Lindl.) geschildert. 

Die Biwa ist eine sehr schmacknafte, suBe Frucht, die besonders in der Gegend von  Nagasaki gut vorkommt. Die sog. Mogi‑Biwa ist wegen des Wohlgeschmacks und der  Gr6Be der Frucht weit und breit bekannt. Mogi ist der Name eines grof en Fischer‑

dorfes in nachster Nahe von Nagasaki. ‑ Am Anfang der Klasse 111 werden genannt  ,, N1ndsin " (Gmgseng, Panax Gingseng, C. A. Mey) Kabura " (eine Art von Rube, 

, '' 

Brassia Rafa L.) und ,,Daikon " (Rettich, Raphanus sativus, L. var. macropodus Mdkifeo). 

Dies sind alles ftir unsere tagliche Speise unentbehrliche Gemtise. In Klasse IV treffen 

wrr zuerst auf ,,Rlntslo" oder ,,Tlntyoge" (Daphne odora Thunb ), ,,Mokksei" 

(Osmanthus fragr ns I our ) und ,,Buke" (Chaenoneles extus‑coccine, Carriere). Diese  drei Pflanzen, Rintsio, Mokksei und Buke haben elegante und schone Blumen und zieren  iberall die Garten in der Gegend von Nagasaki. ‑ Am Anfang von Klasse V werden  ,,Maatz " (eine Art von Kieferbaum, Pinus spp.) und ,,Ssugl " (Kryptomerre Crypto  meria japonica, D. Don ) erwahnt ,,M atz" (Matu) hat vrele Unterarten und rst em 

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Die Pfianzenwe/t der Gegend von Nagdsdki im 17. Jdhrhundert wsw. 

in Japan uberall auf den Bergen, an der Meereskuste usw. wachsender Baum. Er ist ftir  die Japaner ein Zeichen von gutem Gluck. ,,Ssugi" (Sugi) wachst auch uberall auf  den Bergen in Japan. 

Am Anfang jeder Klasse werden also, wie aus den angefuhrten Beispielen ersicht‑

lich ist, Iauter hier zu Lande allbekannte, besonders in der Gegend von Nagasaki ver‑

breitete Pflanzen angefuhrt. Einige darunter dtirften, ihrem Namen nach zu urteilen, nur  in Japan allein vorkommende Arten sein. 

In der Gegend von Nagasaki jedoch sind  es samt und sonders tiberall ohne weiteres 

zug ngliche Gew chse. Man darf wohl 

daraus schlieBen, daB Kaempfer die Pflanzen '>. ' "  .' ..,・ { 

..   ., 

:‑f : ;̲ 

in seinem Katalog entsprechend ihrer . s  ' 

leichteren Zugzinglichkeit angeordnet hat. 

Die beigegebenen recht sch6nen Skizzen  legen auch die MutmaBung nahe, daB er  die Pflanzen selber untersucht und selber  beschrieben hat. Obwohl, wie unten  dargelegt, so gut wie alle Pflanzen mit  ihren japanischen Namen versehen sind, 

die Kclrempfer wahrscheinlich aus japanischen 

Quellen entommen hat, so sind doch die  in Kaempfers Katalog angeftihrten Pflanzen 

samtlich ihm aus eigenem Augenschein ̲ ' /C S  

bekannte Arten. ,, Kusnoki " (Kampferbaum, Laurus Cam‑

In den ,,Amoenitatum exoticarum " Phorifera), eine Aufzeichnung im  Kaempfers Werke. 

werden im Ganzen 480 Arten von Pflanzen 

beschrieben, und dieser Schilderung sind mehrere recht sch6ne Tafeln in Kupferdruck  mit den Abbildungen der einzelnen Pflanzen beigegeben. Der japanische Name jeder  Pflanzenart ist in japanischen Lettern hinzugeftigt. Ftir jede einzelne Pflanze steht auch  uberall der japanische Name daneben in japanischen Schriftzeichen ziemlich klanggerecht  transkribiert, wenn auch die einzelnen Buchstaben hie und da kaum leserlich sind und  die Schriftrichtung bald nach rechts, bald nach links wechselt. Fast alle Pflanzen werden  also mit ihren japanischen Namen mitgeteilt, nur ganz selten kommt eine europaische  Bezeichnung vor, namlich nur ftir die Namen ,,Wanhom " und ,,Angrck Warna ". 

Der ganze Katalog entbalt also nicht eine einzige von Kaempfer etwa neuentdeckte Pflanze. 

Ke ;empfer beschrieb die Pflanzen jedenfalls nach dem damaligen japanischen Schrifttum oder  auf Grund der ihm auf seinen Wunsch von japanischen Botanikern erteilten Angaben. 

In Japan sind gerade um diese Zeit die ersten Ansatze zur genauen Erforschung der 

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4 Kiyoshi Tdkeuchi. 

Natur gemacht worden. An der Spitze dieser Naturforscher tritt uns der groBe japanische  Gelehrte Kaibdra‑Ekken entgegen. Er hatte bereits im Jahre 1680 einen Katalog der  Pflanzen Japans, ,,Honzokomoku‑Wameimokuroku ", veroffentlicht der mrr lerder mcht  Eme neue Bearbeitung dieses Katalogs gab er spater im Jahre 1 708  zugzinglich war. ' 

unter dem Titel ,,Yamatohonzo " heraus Zu dieser Zert des Erschemens der Werke  von Ke ibara‑Ekken kam K4 empfer im Jahre 1690 nach Japan. Im ,,Yamatohonzo " 

werden cca 900 Arten von Pfianzen geschildert. Die im Kaempferschen Kataloge an‑

gegebenen Namen der einzelnen Pflanzen entsprechen in ihrer Transkription fast ganz  der Schreibweise des ,,Yamatohonzo ". Da, wie oben erwahnt, die erste Fassung von  Ekken's Werk schon im Jahre 1680 erschienen ist, so liegt sie um etwa zehn Jahre vor  dem Ankunftsjahr von Kaempfer. Dieser hat seine Arbeit, wie gesagt, zweifellos auf  Grund des damaligen japanischen Schrifttums oder unter Anlehnung an dasselbe verfaBt  und dabei hochst wahrscheinlich die Schriften von Ekken mitbenutzt. Das geht schon  daraus hervor, daB die Pflanzennamen in beiden Katalogen fast gleich sind und daS  Kaempfer beinahe ftir jede Pflanze die japanische Bezeichnung ‑ und sie allein = angibt. 

Kaempfers Werk rst abe dennoch keme direkte Ubersetzung von Ekken. Inbezug auf  einige Pflanzen weichen die beiden Kataloge etwas voneinander ab, doch sind in Kaempfers  Katalog die Namen stets in japanischen Zeichen niedergeschrieben. Kaempfer benutzt  das Werk von Ekken besonders fur die Namengebung der einzelnen Pflanzen, bei deren  Beschreibung er sich jedoch an seinen eigenen Augenschein halt. 

Kai dra‑Ekken war im Jahre 1624 in Fukuoka (Hukuoka) geboren und starb im  Jahre 1714. Fukuoka liegt nicht weit von Nagasaki, und er selber hat Nagasaki 5 Mal  im Laufe seines Lebens besucht. Aber nach dem Tagebuch von Kaempfer und den Auf‑

zeichnungen von Ekken zu urteilen, fielen diese Besuche gerade nicht mit der Zeit des  Kdempferschen Aufenthalts in Nagasaki, 1690‑1692, zusammen. Kaempfer war bei der  Audienz anwesend, die der Shogun dem niederlandischen Gesandten in Yedo (Tokyo)  am  3 April 1692 erteilte (2te Audienz von Kaempfer). Und Ekken reiste am selben  Tage, dem 24 April desselben Jahres aus Fukuoka ab und erreichte Yedo am 1 3. Juni. 

lch finde keinen Anhaltspunkt dafur, daB Kdempfer und Ekken einander etwa getroffen  und eine Unterredung gehabt ‑ vielleicht u. a. auch tiber die japanische Pflanzenwelt  ihre Meinungen ausgetauscht hatten. Es ist aber kaum zu bezweifeln, daB die Werke  von Ekken auf K,;1empfer einen groBen EinfluB ausgetibt haben. 

(5)

Tnfel zu K. Takeuchi : Die Pfla'ezenwelt der Gege;id von Nagasaki im  und die Arbeiten van Kaempfer urd Kaibdra‑Ekken. 

17. Jahrhu,edert 

,, Nagi ,, (Podocarpus Nagi, R. 

im Kaempfers 

Br.), eine Aufzeichnung  Werke. 

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