• 検索結果がありません。

Baubiologie in Japan

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2018

シェア "Baubiologie in Japan"

Copied!
2
0
0

読み込み中.... (全文を見る)

全文

(1)

18

Wohnung + Gesundheit 9/10 - Nr. 136

Baubiologie an der Uni

Im Jahr 2001 ist es mir gelungen, an meiner Uni eine Vorlesung über Baubiologie als neues Wahlfach für das 2. Semester anzubieten (mitt- lerweile 2. und 3. Semester). Bei der Sitzung hatten die Fachkollegen glücklicherweise nichts dagegen, zumal sie kaum wussten, was Bau- biologie heißt. Heutzutage sind eher luxuriöse Designs von sog. „Star- Architekten“ aus Japan verbreitet, welche die jungen StudentInnen be- geistern. Das Wahlfach Baubiologie hat menschenwürdiges und umwelt- freundliches Bauen und Wohnen zum Inhalt. Die Themen hängen eng mit der aktuellen sozialen Problema- tik und auch mit dem alltäglichen Leben und der eigenen Gesundheit zusammen. Eine Studentin, die von Kind auf an Asthma leidet, berich- tete eindrucksvoll: „Ein Wohnhaus wird ein Nest für Menschen, wenn es Teil der Natur ist“. Baubiologie fordert unser Verantwortungsgefühl heraus.

Meine Vorlesung an der Uni beruht auf dem Buch „Wege zum gesunden Bauen“ sowie den „25 Grundregeln der Baubiologie“ des Instituts für Baubiologie + Oekologie Neubeuern (IBN), die ich auch 2003 als japanische Ausgabe veröffentlichen konnte.

Mensch und gebaute Umwelt

2004 haben wir ein Eigenheim in Karuizawa, Präfektur Nagano, ge-

Baubiologie in Japan

Begegnung mit der Baubiologie

Im Sommer 1997 iel mir eine Information in einem Architekturmagazin auf, dass eine Forscherin Dr. Egers von der Firma Livos einen Vortrag in Osaka halten werde. Ich weiß zwar nicht warum, aber diese Mittei- lung erregte mich. Ich habe gleich den Veranstalter (er ist Importeur von Livos-Produkten) angerufen, um ihn nach Einzelheiten zu fragen. In diesem Gespräch regte er an, das Buch „Wege zum gesunden Bauen“ von Holger König ins Japanische zu übersetzen. Das Buch erschien im Jahre 2000 in Japanisch. Die langjährige Beschäftigung mit der Anthroposophie sowie das zweijährige Forschungsstudium an der TU München (1991- 1993) über die Architektur-Theorie der Goethezeit hat wohl mein Interesse an der Baubiologie vorbereitet.

Baubiologie international

Wohnhaus in Karuizawa – Entwurf Prof. Tsuneo Ishikawa

(2)

19

Wohnung + Gesundheit 9/10 - Nr. 136

baut. Der Standort dieses Hauses ist als Naturschutzgebiet sowie als Villenviertel sehr bekannt. Die Lage auf 1000 m über Meereshöhe stellte besondere bauliche Anforderungen und es sollte ein baubiologisches Musterhaus werden. Wir entschie- den uns für verschiedene Naturbau- stoffe und für die Verwendung von Brettstapeltafeln als Wand- und De- ckenelemente sowie für eine Wand- Heizung. Diese Heizungart ist in Ja- pan noch selten.

Wir nehmen das naturgemäße Leben und Bauen auch im Alltag sehr ernst nach dem Motto: „Mit der Natur und in der Natur“. Die Natur belebt die Menschen.

Falls eine internationale Baubiolo- gie-Tagung in Japan stattinden wür- de, wäre Karuizawa als Tagungsort sehr empfehlenswert.

Arbeitskreis Baubiologie Japan

Die Arbeitsgemeinschaft Baubiolo- gie Japan mit derzeit 110 Mitglie- dern (vorrangig Architekten, Bau- unternehmer und Baustoffhändler) kooperierte von Anfang an eng mit dem Institut für Baubiologie + Oe- kologie Neubeuern (IBN). Das hat Prof. Dr. Anton Schneider vom IBN bereits in seinem Grußwort anläss- lich der Gründungstagung unseres Instituts betont. Seit März 2005 füh- ren wir sogenannte „Vierteljahres- Seminare“ durch und wir geben auch vierteljährlich unsere Zeitschrift her- aus.

Bisher haben wir 20 Seminare ver- anstaltet, jedesmal zu einem ganz bestimmten baubiologischen Thema, von zwei Dozenten durchgeführt; außerdem einige Sonderseminare u.a. mit Holger König und Gerhard Schuster. Es ist nicht einfach, Fach- leute zum jeweiligen Thema zu in- den. Themen der letzten Seminare waren u.a.: Passivhaus und Null- energiehaus (mit Objektbesichti- gung), Gesunder Schlaf, Gesunde Einrichtung (Möbel), Ackerboden in

der Stadt. An diesen Seminaren nah- men je 20 - 30 Personen teil.

Unsere Zeitschrift „Baubiologie“ erscheint alle drei Monate mit Ar- tikeln z.B. über baubiologische Ar- chitektur, traditionelle japanische Häuser, Seminarberichte, Artikel aus

„Wohnung + Gesundheit“ etc. Unser Ziel ist, möglichst allen öffentlichen Bibliotheken sowie Fakultäten der Architektur an den Hochschulen ein Freiexemplar zu geben, um die Baubiologie überall in Japan zu ver- breiten.

Fernlehrgang Baubiologie

Nach dieser weitgehend gelungenen Geburtsstunde der Baubiologie in Japan, bemühen wir uns um ganz- heitliche Optimierung. Die Baubio- logie darf nicht nur ein technisches Labor mit Messgeräten sein. Die fachliche Interpretation der Messer- gebnisse und eine kompetente Hilfe für die vielen Ratsuchenden ist von entscheidender Bedeutung. Fach- liche Weiterbildung und Beratung sind schließlich das A und O unserer Tätigkeit. Es ist an der Zeit, den be- währten Fernlehrgang Baubiologie des IBN auch in Japan zu etablie- ren.

Wir haben begonnen, den gesamten Lehrstoff (2100 Seiten) ins Japa-

nische zu übersetzen. Dafür müssen weitere Experten gewonnen werden. Es ist geplant, dass die Übersetzungs- arbeit einschließlich Anpassung und Ergänzung weitgehend von Mitglie- dern übernommen wird.

Wir müssen die besondere Bausitua- tion Japans bei der Übersetzung be- rücksichtigen. Beispielsweise wer- den heute zwei Drittel der Woh- nungen aus Holz (Holzständerbau) gebaut, ganz selten gibt es Ziegel- häuser.

Wichtig ist auch, durch gezielte und erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit den Fernlehrgang publik zu ma- chen.

Die erfolgreichen Gründungen bau- biologischer Institute in Spanien und Frankreich im letzten Jahr geben uns Mut, die übernommenen Aufgaben verantwortungsvoll fortzuführen. Auch im Hinblick auf die extreme Wohnsituation im Japan der Moder- ne ist die Integration der Baubiolo- gie äußerst wichtig.

Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa ishikawa@maebashi-it.ac.jp

Baubiologie international

Zeitschrift „Baubiologie“

Prof. Dr. Tsuneo Ishikawa geb. 1962 in Tokio, Japan. Architekturstudium an der Wase- da Univ. in Tokio, 1987 Assistent am Agematsu Seminar der Tokai Univ., 1991-93 DAAD Stipendiat an der TU München, 1995 Pro- motion, Seit 2001 Prof. an der TU Maebashi. Seit 2004 eigenes Ar- chitekturbüro „Bio-Haus-Japan“, 2005 Gründung der Arbeitsge- meinschaft der Baubiologie Japan.

参照

関連したドキュメント

), Die Vorlagen der Redaktoren für die erste commission zur Ausarbeitung des Entwurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuches,

Heidi Stutz, Alleinerziehende Lebensweisen: Care-Arbeit, Sorger echt und finanzielle Zusicherung, in: Keine Zeit für Utopien?– Perspektive der Lebensformenpolitik im Recht, (0((,

Geisler, Zur Vereinbarkeit objektiver Bedingungen der Strafbarkeit mit dem Schuldprinzip : zugleich ein Beitrag zum Freiheitsbegriff des modernen Schuldstrafrechts, ((((,

Yamanaka, Einige Bemerkungen zum Verhältnis von Eigentums- und Vermögensdelikten anhand der Entscheidungen in der japanischen Judikatur, Zeitschrift für

Wieland, Recht der Firmentarifverträge, 1998; Bardenhewer, Der Firmentarifvertrag in Europa, Ein Vergleich der Rechtslage in Deutschland, Großbritannien und

Thoma, Die juristische Bedeutung der Grundrechtliche Sätze der deutschen Reichsverfussungs im Allgemeinem, in: Nipperdey(Hrsg.), Die Grundrechte und Grundpflichten

Grob lässt sich zusam- menfassen, dass eine hohe Themenkomplexität, ein hoher Grad der Betroffenheit bei der Zielgruppe, tiefe Digital Skills, ein hoher Parti- zipationsgrad sowie

Schmitz, ‘Zur Kapitulariengesetzgebung Ludwigs des Frommen’, Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 42, 1986, pp. Die Rezeption der Kapitularien in den Libri